Rahmenbedingungen für Großorient gegeben (bis 2002)

Die Gründung der Freimaurerloge „Phoenix – Europäische Wanderloge“ war von Anfang an von dem Ziel geprägt, eine neue, liberale Richtung innerhalb der Freimaurerei zu etablieren. Was zunächst als Idee begann, entwickelte sich durch die starke Dynamik schneller als erwartet – und führte schließlich zur Gründung des „Souveränen GrossOrients von Deutschland“ (SGOvD).

Zeitgleich förderte das Forum R.E.F.O.R.M. die Idee einer liberalen Großloge, die ohne starre Vorgaben Raum für geistige Freiheit schaffen sollte. Zum Jahreswechsel 2002 wurde ein erster Entwurf für eine Konstitution vorgelegt und die Idee einer modernen Großloge ausgebaut.

Im April 2002 wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um diesen Entwurf weiterzuentwickeln. Bereits Mitte 2002 verabschiedete eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Forums den überarbeiteten Text – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Gründung einer unabhängigen, modernen Freimaurer-Großloge in Deutschland.

Ein Meilenstein für die liberale Freimaurerei in Bremen

Im Sommer 2002 begannen sieben Freimaurermeister in Bremen, aktiv Suchende in die Freimaurerei einzuführen. Der bedeutende Schritt folgte am 16. November 2002, als diese sieben Meister das Licht in die neu gegründete, gemischte Freimaurerloge „Zur Bauhütte Adolph Freiherr Knigge“ i.Or. Bremen einbrachten.

Zur Erinnerung an dieses historische Ereignis wurde am selben Tag in Bremen eine Medaille geprägt – mit der Inschrift: „Freimaurer Adolph Freiherr Knigge – Zur Bauhütte – Bremen“. Sie dokumentiert nicht nur die Logengründung, sondern symbolisiert auch den Aufbruch zu einer neuen freimaurerischen Ausrichtung.

Konstitution für Gründung zugestimmt

Ende Oktober 2002 fand in Offenbach am Main der Jahreskongress des Forums R.E.F.O.R.M. statt – ein zentrales Ereignis auf dem Weg zur Gründung einer neuen und liberalen Freimaurer-Großloge in Deutschland.

Im Rahmen dieses Kongresses wurde der von den Mitgliedern des Forums zuvor beschlossene Entwurf einer Konstitution für den „GrossOrient in Deutschland“ offiziell vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Dieser Entwurf bildete das rechtlich-symbolische Fundament für die Gründung des SGOvD am 26. Oktober 2002.

Auf diesem Kongress erklärten zwei Freimaurerlogen ausdrücklich ihre Bereitschaft, die neue Großloge mitzugründen:

  • Die Freimaurerloge „Phoenix – Europäische Wanderloge“ i. Or. Düsseldorf
  • sowie die sich damals in Gründung befindende Freimaurerloge „Zur Bauhütte Adolph Freiherr Knigge“ i. Or. Bremen

Mit diesem Schritt wurde der formale Rahmen für eine freie, gleichberechtigte und laizistische Freimaurerei in Deutschland geschaffen – ein Modell, das Männer und Frauen gleichermaßen einbezieht und die individuelle Gewissensfreiheit zu einem zentralen Prinzip erklärt.