Unsere Anfänge (ab 1996)

Die ideellen Wurzeln des Souveränen GrossOrients von Deutschland (SGOvD) reichen bis in die 1990er-Jahre zurück. Bereits 1996 entstand das Forum R.E.F.O.R.M., eine Plattform engagierter Freimaurer, die sich der Reform und Erneuerung der Freimaurerei in Deutschland widmete.

Zentrale Impulse kamen vom „Bonner Manifest“, einer modernen und zeitgemäßen Neuformulierung der traditionellen freimaurerischen Grundprinzipien („Basic Principles“). Dieses Dokument war das Ergebnis intensiver Diskussionen auf mehreren Kongressen in Bonn (1998 und 1999), Baden-Baden (2000) und Maastricht (2001). Ziel war die Gründung eines unabhängigen und liberalen GrossOrients in Deutschland.

Gründung der Wanderloge „Phoenix“ und der Weg zur liberalen Freimaurerei

Am 21. November 2001 gründeten liberale Freimaurer in Düsseldorf die Loge „Phoenix – Europäische Wanderloge“ i. Or. Düsseldorf, die am 20. April 2002 im AFuAM-Logenhaus in Reichshofen-Eckenhagen (bei Olpe, Westfalen) offiziell in Arbeit gesetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Freimaurerloge noch nicht gemischtgeschlechtlich – es wurden ausschließlich Männer aufgenommen. Sie verstand sich jedoch als offene Plattform für reformwillige Freimaurer, die aus der konservativen Freimaurerei austreten oder sogar aufgrund ihrer Freiheitsgedanken ausgeschlossen wurden.

Die Neugründung stand im starken Kontrast zu den traditionellen deutschen Großlogen. Gründungsmitglieder der Wanderloge „Phoenix“ wurden daraufhin entweder ausgeschlossen, vor Ehrengerichte zitiert oder verließen freiwillig ihre bisherigen Freimaurerlogen. Der Vorwurf lautete Verstoß gegen die freimaurerische Ordnung – was zur Zwangsentlassung aus den konservativen Großlogen führte. Eine Praxis, die heute noch Anwendung findet, aber aus der Zeit gefallen ist.

Bedeutende Grundlagen des geistigen Diskurs

Weitere bedeutende Grundlagen bildeten – wie in der Präambel unserer Konstitution ausgeführt – die „Alten“ Pflichten (1723) in ihrer aktuellen Version von 2023, der „Appell von Straßburg“ (1961) sowie das „Mannheimer Manifest“ (1995) – richtungsweisend für eine gleichberechtigte, geschlechtsunabhängige und offene Freimaurerei in Europa.

Der SGOvD wurde am 26. Oktober 2002 in Frankfurt am Main als eingetragener Verein gegründet und versteht sich als moderne freimaurerische Vereinigung, die sich den Grundwerten Gewissensfreiheit, Laizität (Trennung von Staat und Religion) und Gleichberechtigung verpflichtet fühlt. Diese Werte bilden das Fundament seiner Gründung und stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit.